Mitten im baugeschichtlich bedeutsamen Zürcher Quartier Unterstrass entstand ein Ensemble, das zwei klassische Zeilentypologien der Umgebung aufnahm und in eine neue Form überführte. Der Entwurf verzahnte Alt und Neu, städtebauliche Struktur und gemeinschaftliches Wohnen – und schuf damit qualitätsvolle, vielfältig nutzbare Räume für heute und morgen.
Die Siedlungen der Baugenossenschaft Vrenelisgärtli liegen im für die bauhistorische Entwicklung von Gross-Zürich wichtigen Quartier von Unterstrass. Die prägnanten Strukturen der bis 1930 realisierten Stadterneuerung rund um das Schulhaus Milchbuck sind auch heute noch gut sichtbar und zeichnen sich durch ihre stark durchgrünten Zeilenbebauungen mit den charakteristischen Vorgärten entlang den Erschliessungsstrassen aus. Die vielfältige Durchwegung, die zusammenhängenden Grünflächen und Vorgärten sowie die einfache Morphologie der Zeilenbauten schaffen im Quartier eine ganz eigene Stimmung.
Auf dem Grundstück wurden insgesamt 83 Wohnungen mit 2.5 bis 5.5 Zimmern realisiert, ergänzt durch Zusatzzimmer, Gemeinschaftsräume, Ateliers, eine Tiefgarage sowie einen Doppelkindergarten.
Die Architekten verbanden querstehende Baukörper mit abgesetzten Längsbauten und vereinten so die beiden im Quartier typischen Zeilenstrukturen zu einem neuen Gebäudetyp. An der Strassenseite entstanden in der Vorgartenzone Rücksprünge mit kleinen Höfen, die jeweils zwei Treppenhäusern als gemeinsame Eingangsbereiche dienten. Zur Gartenseite bildeten geschützte Nischenräume, flankiert von Gebäudeflügeln, vorgelagerte Aufenthaltsbereiche für die gemeinschaftlich genutzten Gartenräume im Erdgeschoss. Die differenzierte Volumetrie mit versetzten Längs- und Querflügeln erforderte eine präzise Koordination der Bauetappen und Gewerke. Jeder der drei Baukörper wurde mit einer direkt vom Treppenhaus erschlossenen Dachterrasse ausgestattet – mit freiem Ausblick über die Stadt.